Jazz
Kari Ikonen
Bright
Label: Ozella Music
Der finnische Pianist Kari Ikonen macht sich
auf, ein skandinavisches Jazz-Manko wegzu-
räumen. Gemeinsam m it Kontrabassist Ara
Yaralyan und Schlagzeuger Markku Ounaskaris
holt er interessante Klangfarben und Improvi-
sationen heraus, die Schwung in die nordische
Bude bringen. Gerade das Zusammenspiel,
das perfekte Auftreten als Trio ist es, was
„Bright“ ausmacht. Obwohl alle drei relativ gut
beleumundete und gerade in Skandinavien sehr
bekannte Musiker sind, scheint ihnen hier die
Geschlossenheit besonders wichtig zu sein.
Trotzdem hat das einen hochprofessionellen
Anstrich, denn jeder von Ihnen beherrscht sein
Instrument bis zur Perfektion. Und so entstand
ein harmonisches, dynamisches und technisch
perfektes Album für Jazz-Freunde. Sie schaffen
es, den Bogen zwischen musikalischer Komple-
xität und Eingängigkeit perfekt zu spannen,
teilweise explodieren die drei auch mal, um
m it mächtigen und fordernden Passagen zu
überraschen, wie in „Plumbum“, das teilweise
nicht schwer wie Blei, sondern eher metallisch
wie die Musikrichtung einheizt. Von nordischer
Kühle und Tristesse ist jedenfalls nie etwas zu
spüren, im Gegenteil klingen nahezu alle Stücke
eher frisch und lebhaft, afrikanische Rhythmen
und orientalisch angehauchte Klänge werden
immer wieder geschickt eingesetzt. Echt inte-
ressant, kann man durchaus auch als Nicht-
Jazzer gut hören.
www.highresaudio.com
Verfügbar als:
■ Compact Disc
■ FLAC, 96 kHz, 24 Bit
Klassik
Jazz
C a m e r a t a d e L a u s a n n e & P i e r r e A m o y a l
Cra
ig Taborn Trio
Mozart:
Sinfonia concertante
& Cocertone
Label: W arner
ERATA
\
MJ S A N N E
Die Camerata de Lausanne ist ein Streicher-En-
semble, das 2002 von Pierre Amoyal ins Leben
gerufen wurde und seitdem in stets wechseln-
der Formation, abhängig vom darzubietenden
Repertoire, auftritt. Die Musiker kommen aus
allen Teilen der W elt und haben es über die
Jahre geschafft, eine einheitliche und homogen
auftretende Formation zu bilden, die die Dyna-
mik einer sehr jungen Truppe repräsentiert,
die ohne Dirigent auftritt. Insgesamt treten sie
m it bis zu sechs Violinen (mit Pierre Amoyal als
erste), zwei Bratschen und drei Cello auf. 1779
schrieb Wolfgang Amadeus Mozart die „Sinfo-
nia Concertante for Violin, Viola and Orchestra“
während einer „Europa-Tournee“ und hielt sich
damals unter anderem in Mannheim auf. Und
schon beim ziemlich kernigen Allegro maestoso
merkt man, wie dynamisch die jungen Musiker
zu Werke gehen, wie gut sie auf der anderen
Seite den Dialog verstehen. Und das zieht sich
durch das komplette Werk.
Bei einer doch recht bekannten „Sinfonia con-
certante“, die schon von vielen dargeboten wur-
de trennt sich die Spreu vom Weizen natürlich
stark durch die Aufnahmequalität. Die ist hier
beispielhaft, die Streicher arbeiten schön im
Vordergrund und authentisch, die Instrumente
geben ihre gesamte Dynamik m it allen Oberwel-
len schön wieder, klingen dabei trotzdem sehr
sanft und sehr leicht anzuhören. Es ist doch
immer wieder so: Bei Klassik merkt man am
deutlichsten, warum Hires sich lohnt.
Chants
Label: EMC
Cinlg ТлЬагп Тгі&
/
/
f
C i aig T jü ü rii
ТНЙ1ЧЫА
i|.in
-Üh
i-.lM
СІилчпг
Das Online-Jazz-Magazin „Downbeat“ bezeich-
nete ihn neulich als „einer der Visionäre der
gegenwärtigen W elle”. Da passt es ganz gut,
dass Craig Taborn das Konzeptionieren eines
Albums mal anders angegangen ist, denn er
wollte das typische „Pianist m it zu vernachläs-
sigenden begleitenden Musikern“ nicht haben.
So zielen Taborns Kompositionen sehr stark
auf die besonderen Fähigkeiten von Schlag-
zeuger Gerald Cleaver und Bassist Thomas
Morgan ab, Craig selbst möchte in den Dialog
der beiden einsteigen, sich von deren Sensibi-
lität stimulieren lassen. So war es auch eher
zufällig ein Trio geworden, eigentlich ging es
Craig Taborn primär darum, m it Thomas und
Gerald Musik zu machen. Und das machen sie
Ende letzten Jahres in New York dann auch,
herausgekommen ist „Chants“, ein Album, das
sich grundsätzlich brav an Klassik und Jazz ori-
entiert und rockige Elemente stets bereithält.
Das machen einige andere auch so und ist kein
Grund dafür, das Album als herausragend zu
bezeichnen. Das schafft dann schon eher die
Athmosphäre, die die drei M eister erzeugen.
Man fühlt sich eingenommen von den punkt-
genauen Klängen, die fein, auch für Jazz-Ama-
teure zugänglich und leicht daherkommen und
ein sehr intimes Gesamtwerk formen. Feiner,
anspruchsvoller und klanglich den Lautspre-
cher fordernder Stoff.
www.highresaudio.com
www.highresaudio.com
Verfügbar als:
Verfügbar als:
■ Compact Disc
■ FLAC, 88,2 kHz, 24 Bit
■ Compact Disc
■ FLAC, 88,2 kHz, 24 Bit
79